Kurze Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wangenheim
Die Geschichte des Feuerwehrwesens in Wangenheim reicht weit zurück. So verwüstete ein Großbrand 1551 den ganzen Ort und Quellen belegen den Einsatz Wangenheimer Feuerwehrmänner schon 1562 bei einem Großbrand in Sonneborn. Messingspritzen und lederne Feuereimer waren zu dieser Zeit die gängige Ausrüstung.
Mit dem Aufkommen der Schlauchspritzen wurde die Ausrüstung verbessert und Wangenheim verfügte seit Beginn des 18. Jahrhunderts als einer von wenigen Orten bereits über eine solche Spritze für die 1711 ein Spritzenhaus errichtet wurde. 1714 schafften die Herren von Wangenheim bereits eine neue Spritze an. Nun änderte sich die Technik in den folgenden Jahren kaum. Im Einsatz stand sie aber oft, so 1735 beim Abbrand des Pfarrhauses. Die Alarmierung erfolgte in diesen Zeiten über Nachtwächter und Feuerläufer. Seit 1784 waren gleichzeitig zwei Feuerspritzen in Wangenheim im Einsatz die auch für überregionale Hilfe verwendet wurden. So sogar bei einem Großbrand 1808 in Mühlhausen. 1854 wurde ein neues Spritzenhaus durch die Herren von Wangenheim errichtet.
Am 4. Oktober 1869 fand eine Sitzung des Gemeindevorstandes statt in der die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen wurde. Diese begann ihr wirken 1870 mit einem Spritzenmeister, seinem Stellvertreter, vier Feuerwehrmännern und 6 Spritzendrückern. Auf 1870 datiert auch die erste Wangenheimer Feuerordnung. Somit wird 1870 als Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Wangenheim angesehen.
1930 wurde die Schwemme als Feuerlöschreservoir ausgebaut und ein neues Spritzenhaus errichtet, welches bis 2012 in dieser Form erhalten blieb.
Zu einem Quantensprung kam es 1933 mit der Anschaffung der ersten Motorspritze TS 4 der Maschinenfabrik, G.A. Fischer aus Görlitz, deren Anschaffung ein Jahr lang verhandelt wurde. Im Zweiten Weltkrieg fielen auch viele Feuerwehrmänner aus Wangenheim und neben dem Krieg und der ungewissen Zeit danach waren die 40er Jahre auch von mehreren Hochwassern im Ort geprägt, bei denen die Feuerwehr zum Einsatz kam.
1961 erhielt Wangenheim als einer der letzten Orte des Kreises eine neue Feuerwehrpumpe TS8 und damit einen Technikstand, der bis ins nächste Jahrtausend anhalten sollte. Für den TSA wurden Traktoristen als Bereitschaftsfahrer eingeteilt. Die nächste 30 Jahre bis zur Wende brachte neben der Jugendarbeit auch die Schaffung einer Frauengruppe. 1970 wurde das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr mit einem großen Fest gefeiert, eine Tradition, die sich seitdem alle 10 Jahre wiederholte, bis 2020 Covid dem ein vorläufiges Ende setzte. Auch in die Zeit der ehemaligen DDR fällt leider die im Nachhinein sehr bedauerliche und blauäugige Verschrottung der letzten Handdruckspritze.
Erfolge erzielte man in diesen Zeiten auch besonders bei Wettkämpfen und Löschangriffen was bis in die 2010er Jahre andauerte eher diese Veranstaltungen zumindest bei den Erwachsenen leider sehr selten worden.
Eine Neuerung nach der Wende brauchte das vom Traktorenwerk Gotha gekauft Löschgruppenfahrzeug LF8 Typ Robur LO. Nun war man mobil und konnte mit dem Zugehörigen Schlauchwagen problemlos lange Wegstrecken meistern. 2018 ging dieses Fahrzeug als Traditionsfahrzeug nach Brüheim.
2007 kam es erneut zu einer großen Neuerung, der Anschaffung des gebrauchten TSF-W von der Gemeinde Ruhla, eine Anschaffung, die wir der BOREAS GmbH zu verdanken haben. Mit diesem Fahrzeug machte die Freiwillige Feuerwehr Wangenheim einen weiteren großen Techniksprung mit Wasser auf dem Fahrzeug und modernerer Viertakt Pumpe. Ein Nachfolger für dieses Fahrzeug wird zurzeit gesucht, die Erste komplette Neuanschaffung seit 1961.
2012 erhielt die Feuerwehr Wangenheim sanierte Räumlichkeiten für Ausbildung, Spinde und Sanitär im Roten Hof, 2014 wurde das völlig sanierte Gerätehaus übergeben.
Es bleibt zu hoffen das die Zukunft für die Freiwillige Feuerwehr Wangenheim mindestens noch genauso lang sein wird wie seine reiche Vergangenheit.